14.-16.September: Abendteuer Orang-Utans hautnah auf Borneo

14. SEPTEMBER: – Im Holzboot durch den Dschungel

Endlich ist es soweit – mit Trigan-Air (altnativ kann man auch Kal-Star fliegen) sind wir mit 2 Stunden Verspaetung endlich in Pankalan-Bun gelandet. Unser Guide Fasil nimmt uns in Empfang und die Erlebniss-Reise zu den Orang-Utans kann also beginnen. Alle Admin-Aufgaben, wie Registrierung fuer den Nationalpark (Tanjung Putting) und die damit verbundenen Kosten sind bereits in dem Reise-Package von Ms. Tuti inklusive und eine sehr grosse Erleichterung fuer uns. Wir sind schon jetzt begeistert und bester Laune & Vorfreude.

Nach einer kurzen Autofahrt erreichen wir unser Klotok im Hafen von Kumai (ein Holzboot mit ca. 7m laenge. unter Deck mit etwas Platz fuer die 4-koepfige Crew+ Guide, Steuer und Kochnische ausgestattet). Auf diesem werden wir die naechsten 3Tage/2Naechte verbringen – wir sind gespannt. Denn Betten sind nicht wirklich erkennbar und wie soll man sich hier waschen oder auf Toilette gehen? Naja, andere vor uns  haben das auch schon hinbekommen.

Bei um 40 Grad Lufttemperatur und gefuehlten 120% Luftfeuchtigkeit schippern wir Flussaufwaerts. Das gesamte Deck haben wir fuer uns. Zwei Stuehle stehen bereit am Bug um den Blick rechts und links am Ufer ueber die unterschiedliche Dschungel-Vegetation schweifen lassen zu koennen.

Das Deck ist teiweise ueberdacht. unter dem Dach steht ein Tisch mit zwei Stuehlen bereit. Kaum sind wir ein paar Meter gefahren wird dieser fuer uns mit lauter frisch zubereiteten koestlichkeiten eingedeckt. Mann geht es uns gut hier.

Das erste Camp im National-Park erreichen wir puenktlich zur Fuetterung. Insgesamt werden wir 3 Camps auf unserer kleinen Dschungel/Tour anfahren. Alle dienem dem Schutz und der ueberwachten Auswilderung der Orang-Utans. Diese leben ausschliesslich in Indonesien und sind hier sowohl auf der Insel Sumatra wie auch auf Borneo zu finden. Allerdings in beiden Faellen stark vom Aussterben bedroht, da ihr natuerlicher Lebensraum immer kleiner wird u.a. durch Industralisierung (Palm-Oel-Plantagen) sowie durch Wilderer.

An den Fuetterungsplaetzen werden taglich Zuckerrohr, kl. Bananen und Milch ausgeteilt. Allerdings nur in kleinen Mengen, so dass die Tiere zusaetzlich sich Futter eigenstaendig im Wald besorgen muessen. Daher ist auch nie garantiert, welche erscheinen und wieviele. Wir hatten Glueck und sofort im ersten Camp konnten einigen  Tieren sehr nahe kommen. Der Respekt vor den Tieren ist hier sehr gross geschrieben. Daher muss man einige Regeln befolgen. Die Tiere werden ausschiesslich von den Rangern gefuettert, man muss sehr sehr leise sein und darf nichts Essen oder Trinken in deren Gegenwart. wenn sie auf einen zukommen sofort Platz machen. Es war so beindruckend!

Wieder an board sind wir noch bis in die Dunkelheit hineingefahren – so nah am aquator wirds immer sehr schnell stockfinster. Das Boot wird dann einfach rechts rangefahren und macht an der Ufervegetation fest. Waehrend wir noch beim leckeren und sehr romantischen Candle-Light-Dinner mit frisch gefangenem und zubereiteten Fisch sassen wurde unter Dach unser Bett aufgebaut. Mit Mosquito-Netz, Matratzen und natuerlichem Sternenhimmel. Diese Tour ist nicht nur unendlich beeindruckend von der Natur und erlebnisreich einmalig auf solch einem Boot sondern auch noch unuebertreflfich romantisch. Das Rundum-sorglos-Paket uebertrifft eindeutig unsere Erwartungen.

Nach einem Verwoehnfruehstueck – was aus so einer kleinen improvisierten kueche alles so zum vorschein kommt ….- geht es frueh weiter zum naechsten Camp. Auch das  erreichen wir nach einem moderaten Fussmarsch druch den Dschungel unter verschiedenen Erlaeuterungen zu Flora und Fauna. Mit etwas mehr Aufregug hat dieser allerdings begonnen – das dominante Orang-Utan-Maenchen uns erst mal den Weg versperrt hat und uns etwas zum Ausweichen gezwungen hat.

Der grosse dicke hatte wohl Hunger und schon auf die Ranger gewartet. Als die sich dann auch auf den Weg gemacht haben, war fuer uns der Pfad wieder sicher und frei.

Am besten schaut ihr Euch einfach die Bilderauswahl an – mit Worten laessen sich diese Camp-Erlebnisse kaum schildern.

Im dritten, groessten und letzten Camp waren trotz Nebensaison doch veraeltnismaessig viele Besucher. Fuer uns schon fast zu viel – dafuer aber gaanz mini Orang-Utan Babys (1 Monat) unterwegs 🙂 mit Ihren Muettern. Die sind so suess, niedlich verspielt und noch tolpatschig bei Ihren ersten Kletterversuchen.

Uebrigens stimmen 97% DNA von Urang-Utans mit der unseren ueberein. Die Kinder bleiben bis zum 8. Lebensjahr bei Ihr Muetter und sind dann auch erst ausgewachsen. Sofern sie nicht un-natuerlich in ihrem Lebensraum bedroht werden, werden die durchschnittlich 54 bis 60 Jahre alt.

Auch in der zweite Nacht auf dem Boot wurden wir durch die Urwaldgeraeusche in suesse Traeume geschickt. Es schlaeft sich erstaunlich gut mitten im Regenwald auf einem Fluss der leckeren Fisch aber auch lauter Krokodile beherbergt.

Fuer die noch neugierig sind auch eine Dusche mit sauberem Wasser und eine Toilette mit Flusswasser hat es auf dem Boot gegeben womit man sich gut arrangieren konnte.

Und morgen geht es mit dem Flieger weiter nach Semarang… von da aus muessen wir mal sehen wie wir zur tempelstadt yogyakarta kommen? …

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